Bild von der Rückseite eines seltenen Khademi Ghom-Design Seidenteppichs von unbeschreiblichem Wert, welcher über ca. 4.200.000 Knoten pro Quadratmeter verfügt und mit türkischem Knoten geknüpft wurde. © Daniel Khademi, Jupiter Int'l.

Welche Unterschiede gibt es bei den Knoten?

Daniel Khademi

Handgeknüpfte Teppiche sind Meisterwerke der Textilkunst. Die Art des Knotens entscheidet maßgeblich über das Aussehen, die Struktur und die Haltbarkeit Ihres Teppichs und verleiht jedem Stück seinen unverwechselbaren Charakter. In diesem Ratgeber stellen wir Ihnen die wichtigsten Knotentechniken vor und zeigen, wie sie sich unterscheiden.

 

Die meistverbreiteten Knoten

1. Der persische Knoten

Der persische Knoten, auch bekannt als „Senneh-Knoten“, "Farsibaff" oder "asymmetrischer Knoten", ist eine der raffiniertesten Knotentechniken und wird vor allem in Iran und angrenzenden Regionen verwendet. Bei dieser Technik wird der Knoten von der Rückseite des Teppichs geknüpft, wobei der Faden zweimal um den Kettfaden gewickelt wird, bevor er durch die Schlaufe gezogen wird. Die Kette bezeichnet die vertikalen Fäden eines Teppichs, die die Grundstruktur bilden und entscheidend für die Stabilität des Teppichs sind. Der Schuss bezeichnet die horizontalen Fäden, die zwischen den Kettfäden eingewebt werden und zur vollständigen Verbindung der Struktur beitragen. Diese Knotentechnik ermöglicht eine hohe Knotendichte, die es den kunstvollen Designs und komplexen Mustern der persischen Teppiche erlaubt, zur Geltung zu kommen. Die hohe Qualität dieser Knotentechnik sorgt für einen weichen, strukturierten Teppich, der nicht nur ästhetisch ansprechend ist, sondern auch eine lange Lebensdauer verspricht.

2. Der türkische Knoten

Im Unterschied dazu steht der türkische Knoten, der auch als „Gördes-Knoten“, "Turkbaff" oder "symmetrischer Knoten" bekannt ist. Diese Knotentechnik wird ebenfalls von der Rückseite des Teppichs geknüpft, jedoch wird der Faden nur einmal um den Kettfaden gewickelt. Dies führt zu einer geringeren Knotendichte, wodurch türkische Teppiche oft robuster und strapazierfähiger sind, was sie ideal für stark frequentierte Bereiche macht. Die Muster in den türkischen Teppichen sind in der Regel weniger komplex, neigen jedoch ebenfalls zu geometrischen Formen, die ihren eigenen Reiz ausstrahlen.

3. Der chinesische Knoten

Chinesische Teppiche verwenden oft eine eigene Knotentechnik, die sich von den traditionellen persischen und türkischen Knoten unterscheidet. Diese speziellen Knotentechniken führen zu dickeren und schwereren Teppichen, die mit eindrucksvollen Farben und komplexen Motiven einen starken visuellen Eindruck hinterlassen.

4. Der afghanische Knoten

Eine weitere Knotentechnik ist der afghanische Knoten, auch als Afghani-Knoten bekannt, der vor allem in der afghanischen Teppichkunst zu finden ist. Ähnlich dem türkischen Knoten weist der afghanische Knoten eine geringere Knotendichte auf, zeichnet sich jedoch durch lebendige Farben und markante geometrische Muster aus. Teppiche mit afghanische Knoten sind bekannt für ihre robuste Beschaffenheit, die ihnen einen rustikalen Charme verleiht.

5. Der Bukhara-Knoten

Ein weiteres Beispiel für eine interessante Knotentechnik ist der Bukhara-Knoten, der vor allem in Zentralasien verbreitet ist. Diese Technik weist Eigenschaften sowohl des persischen als auch des türkischen Knotens auf und ist bekannt für ihre kühlen Farben und geometrischen Designs. Bukhara-Teppiche sind oft von traditionellem, kulturellem Erbe geprägt und repräsentieren die Handwerkskunst der Region.

6. Der Navajo-Knoten

In Nordamerika finden wir die Navajo-Knoten, die von der Navajo-Kultur geknüpft werden. Diese Teppiche zeichnen sich durch einfache geometrische Designs und eine außergewöhnliche Farbpalette aus. Die Knotentechnik ist hier eine spezielle Bindungstechnik, die den Teppichen ein ganz eigenes, einzigartiges Aussehen verleiht.

 

FAQ: Knotentechniken bei handgeknüpften Teppichen

Welche Knotentechnik ist am wertvollsten?  

► Persische Knoten ermöglichen die feinste Musterung und sind meist besonders wertstabil – besonders bei Provenienz-Teppichen.

Welcher Knoten eignet sich für Alltagsbereiche?  

► Türkische und Afgani-Knoten sind durch ihre Robustheit ideal für stark beanspruchte Räume, wie Flur oder Wohnzimmer.

Woran erkenne ich die Knotentechnik meines Teppichs?  

► Die Knotendichte, das Muster und bestimmte Strukturen auf der Teppichrückseite geben Hinweise – oder lassen Sie sich von unseren Experten beraten!

 

Zusammenfassung

Die Knotentechnik ist entscheidend für die Optik, Qualität und den Wert handgeknüpfter Teppiche. Jede Techniken erzählt eine eigene Geschichte – von künstlerischer Feinheit bis zu kulturellem Erbe.

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